Förderverein
Altes Rathaus Seckenheim e.V.


Bericht aus:

Jetzt heißt es "Erhaltet das Rathaus"
Gelungene Einweihungsfeier schließt Sanierung offiziell ab

Seckenheim. "Einen Antrag auf Erteilung eines Antragformulars ... ", der von Charly Hanenberg ausgewählte Reinhard Mey-Song über oftmals langsam und umständlich mahlende Amtsmühlen war amüsanter Auftakt der offiziellen Eröffnungsfeier für das sanierte und renovierte Seckenheimer Rathaus in den Räumen der Bücherei. Doch bereits das Eintreffen von Erstem Bürgermeister Christian Specht und Baubürgermeister Lothar Quast in Begleitung von Dr. Stephan Kranz und Andreas Braun (Rathausförderverein) mit einer von Stadtrat Richard Karl gelenkten Kutsche ließ ahnen, dass man es hier mit einer besonderen Eröffnungsfeier zu tun bekommen sollte. Die Vorsitzende des Rathausfördervereins Marianne Seitz empfing die Herren standesgemäß im historischen Kostüm, bevor die Gäste im sonnenlichtdurchfluteten Büchereisaal Platz nahmen.
"Der wechselvollen Geschichte des 1463 erstmals erwähnten Hauses werde heute ein weiteres, gutes Kapitel zugeführt", freute sich Marianne Seitz. Erster Bürgermeister Chrlstian Specht erinnerte sich an die Verhandlungen mit dem Land um Zuschüsse, denn dort sah man die Maßnahme als gar nicht so dringlich. "Warum in einen intakten Stadtteil so viel Geld investieren?" Gemeinsam mit Baubürgermeister Quast habe er jedoch den Standpunkt vertreten,dass es nicht darum gehe, ein Denkmal zu schaffen, sondern eine Bildungsstätte zu erhalten. "Ein Gebäude, das Identität stiftend sei", betonte auch Quast, dass er die Maßnahme mit Überzeugung vorbereitet habe und dazu stehe, gerade auch die "starken Stadtteile" zu stärken. Einen Gutteil dazu, dass 310 000 Euro aus dem Landessanierungsprogramm und 690 000 Euro von der Stadt bewilligt worden seien, habe das Engagement der Seckenheimer beigetragen. "Ihr Einsatz war fördernd und damit zu Recht fordernd", resumierte Mannheims Baudezernent. Zur Unterstreichung übergab der Rathausförderverein an Ort und Stelle einen symbolischen Scheck über 6000 Euro für die Restaurierung der barocken Madonna.
"Es ist geschafft", brachte Dr. Stephan Kranz die Freude der Nutzer und der Bürgerschaft auf den Punkt. Der ausdrückliche Dank des stellvertretenden Rathausförderverein-Vorsitzenden galt Politikern, Stadtverwaltung, den ausführenden Firmen und vor allem Bauleiter Andreas Beyer. Gleichzeitig bedankte er sich bei den Nutzern für ihre Geduld, bei denjenigen, die ihnen in dieser Zeit Ausweichquartiere geboten hatten sowie bei allen, die mit Initiativen und Aktionen das Projekt "Rathaus" ideell und finanziell unterstützt hatten. Stellvertretend für alle Förderer nannte er Karlheinz Lochbühler, die VR Bank Rhein-Neckar und die Heinrich-Vetter-Stiftung. Wenn man bedenke, dass 1970 gar der Abriss des denkmalgeschützten Hauses erwähnt worden sei und dass der Bezirksbeirat schon seit 2001 den dringenden Sanierungsbedarf thematisiert habe, dann könne man heute von einem glücklichen Ende sprechen, wenngleich der Rathausförderverein seine Tätigkeit nicht als beendet ansehe. Nun wolle man dazu beitragen, dass das Haus, das von Bücherei, AWO und Jugendrotkreuz genutzt wird, ein kultureller Treffpunkt wird. Aus "rettet das Rathaus" wird "erhaltet das Rathaus" gab Kranz die Marschrichtung vor. Das Rathaus als Bürgerhaus, so sieht auch IG-Vorsitzender die künftige Funktion. Die Sanierung sei ein Mosaikstein zur Zukunftssicherung Seckenheims und Teil der noch zu realisierenden Umgestaltung der Seckenheimer Planken. Der geistliche Segen durch Pfarrer Helmut Krüger und Pfarrer Bernhard Schneider wird das neue "alte" Rathaus jedenfalls durch das nächste Kapitel seiner Geschichte begleiten. wl


Bericht aus:

SECKENHEIM. Sanierungs und Renovierungsarbeiten am Alten Rathaus sind längst beendet. Die Stadtverwaltung, Fachbereich Hochbau, kümmert sich aktuell um die genaue Abrechnung der Kosten. Derweil wurde in Seckenheim die offizielle Eröffnung des Rathauses gefeiert. Die Stadtverwaltung hatte zusammen mit dem Förderverein Altes Rathaus eingeladen. Der Terminkalender der zuständigen Dezernenten, Erster Bürgermeister Christian Specht und Bürgermeister Lothar Quast, machte diese Feier erst am 24. Oktober möglich. Stadträtin Marianne Seitz, Bezirksbeirat Dr. Stephan Kranz und Andreas Braun, die Spitze des Rathaus-Fördervereins, konnten eine ungewöhnlich hohe Anzahl Seckenheimer und Mannheimer Prominenz im Rathaus begrüßen. Die beiden Vorsitzenden, in authentischer Bekleidung aus dem 18. Jahrhundert, wurden von einem weiteren Stadtrat am Rathaus vorgefahren, allerdings nicht in glänzenden Nobelkarossen, sondern stilecht in der Kutsche. Richard Karl fungierte als Kutscher. Nach kurzem Fototermin für die versammelte Regional-Presse ging es schnurstracks ins Obergeschoss. Marianne Seitz begrüßte dort die vielen Gäste, an deren Spitze die beiden Bürgermeister und die beiden Landtagsabgeordneten Helen Heberer und nach langer krankheitsbedingter Auszeit bei seinem ersten öffentlichen Auftritt in Seckenheim Klaus Dieter Reichardt. Unter den Gästen waren auch Bauleiter Andreas Beier, Architekten und Handwerker. Die örtlichen Bezirksbeiräte versäumten den Termin ebenso wenig wie Vereinsvertreter, Schulleiter und natürlich die beiden Pfarrer Bernhard Schneider und Helmut Krüger. Dr. Stephan Kranz stellte das Alte Rathaus den Zuhörern in all seinen Facetten vor. Er bedankte sich bei allen, die zum Gelingen der Eröffnungsfeier beigetragen hatten: der AWO und Fritz Deininger, dem Schifferkinderheim und Ralph Waibel für Unterstützung bei den Räumlichkeiten und einem hervorragenden Buffet und dem Jugend-Rotkreuz für eine interessante Erste-Hilfe-Demonstration. Für die tollen Fotos für den Förderverein ging der Dank an Hans-Peter Gersbach.Kranz erwähnte die große Spendenbereitschaft der Seckenheimer für die Sanierung des Gebäudes und dankte besonders der Firma Lochbühler, der Heinrich-Vetter-Stiftung und der VR Bank Rhein-Neckar. Im Rahmen der Feier übergab Dr. Kranz für den Förderverein Altes Rathaus einen Scheck über 6000 Euro an die beiden Bürgermeister.
Grußworte und Segnungen kamen von den beiden Geistlichen der St. Aegidius-Gemeinde und der Erlösergemeinde, die zum ersten Mal gemeinsam in der Öffentlichkeit wirkten. Hartwig Trinkaus, Vorsitzender der IG Seckenheim, sprach die besten Wünsche der Seckenheimer Vereine und Gruppen aus, insbesondere von den Rathaus-Nutzern Arbeiterwohlfart, Freundeskreis der Bücherei sowie dem Jugend-Rotkreuz. Für eine angemessene musikalische Umrahmung sorgte der Musiktherapeut des Schifferkinderheims, Charly Hanenberg, mit Liedern von Reinhard Mey. Eine imposante Feierlichkeit, die auch gleichzeitig die offizielle Einweihungsfeier der Stadtteilbücherei im Obergeschoss war. Klar, dass Leiterin Michaela Wagner zusammen mit DRK-Chef Günther Körner und AWO-Vorsitzendem Fritz Deininger zu den Ehrengästen dieses Tages gehörten. Die große Besucherzahl der Seckenheimerinnen und Seckenheimer zeigte eindrucksvoll die Bedeutung des Rathauses bei der Bevölkerung. Altes Rathaus und „Planken“ sind im wahrsten Sinne Herzensangelegenheiten der Seckenheimer. Ein wirklich tolles Einweihungsfest, das die Bedeutung des Alten Rathauses deutlich hervorgehoben hat. Schön, dass es in einer Großstadt weiter Raum gibt für ein eigenes Profil der Vororte. Es war im besten Sinne ein schönes, gelungenes Bürgerfest. weha


 

 

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Fotos: Manfred Schillinger

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